Kostensparen beim Auto

Beim Tanken bzw. Laden clever Geld sparen - Tipps und Strategien

03.05.2023

Mobilität und Transportkosten sind für viele Menschen in Zeiten von Inflation und sinkender Kaufkraft ein wichtiges Thema. Durch den Vergleich von Kraftstoff- und Strompreisen optimieren Autofahrer ihre Kosten - nicht nur, aber besonders für Vielfahrer ist dies die effektivste Möglichkeit, bei den laufenden Fahrzeugkosten Geld zu sparen. In diesem Artikel analysieren wir die wichtigsten Faktoren bei der Preisgestaltung von Benzin, Diesel, Erdgas, Autogas (LPG) und Strom an Tankstellen, Autobahn-Raststätten, öffentlichen Ladestationen sowie zu Hause. Zudem gehen wir auf die optimale Tankstrategie ein und bieten weitere praktische Tipps und Ratschläge, um möglichst kostensparend Auto fahren zu können.

Preisvergleich von Benzin, Diesel, Erdgas und LPG

Freie vs. Markentankstellen

Freie Tankstellen bieten in der Regel günstigere Preise als Markentankstellen, allerdings variiert die Qualität der angebotenen Kraftstoffe. Wer auf Additive, die maximal mögliche Kraftstoffqualität und -reinheit wert legt, wird weiterhin die Markentankstelle ansteuern. Allerdings muss auch jede freie Tankstelle die gesetzlichen Mindestanforderungen an die physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie die Reinheit ihrer Treibstoffe erfüllen, wie die DIN EN 228 für Benzin und für Dieselkraftstoff die DIN EN 590. Der Preisvorteil von mehreren Cent pro Liter sollte also nicht aus unbegründeter Sorge um den Motor verschenkt werden.

Zapfsäule an einer freien Tankstelle
Zapfsäule an einer freien Tankstelle

Wochentags- und uhrzeitabhängige Preisschwankungen

Die Kraftstoffpreise unterliegen sowohl im Wochen- als auch im Tagesverlauf Schwankungen, wobei sie in der Regel am Wochenende und vor Feiertagen höher sind. Wer gezielt an günstigeren Wochentagen tankt, sparen Kosten ein. Folgende Faustregeln gelten:

  1. Abends tanken: In vielen Fällen sind die Kraftstoffpreise am Abend zwischen 18:00 und 22:00 Uhr am niedrigsten. Die Preise steigen in der Regel im Laufe des Vormittags und erreichen am frühen Nachmittag ihren Höhepunkt.
  2. Werktags tanken: An Werktagen (Montag bis Freitag) sind die Kraftstoffpreise oft günstiger als am Wochenende. Besonders preiswert kann es an Dienstagen oder Mittwochen sein.

Wer seinen Tankstopp also auf Dienstag oder Mittwoch zwischen 18 und 22 Uhr legen kann, fährt im Schnitt am günstigsten.

Nutzung von Preisvergleichs-Apps und -Plattformen

Preisvergleichs-Apps und -Plattformen sind in jedem Fall ein sinnvolles Instrument, um den besten Preis für die gewünschte Kraftstoffsorte zu ermitteln. Diese Tools bieten Echtzeitinformationen über die aktuellen Preise und ermöglichen eine schnelle und effektive Entscheidungsfindung. Die Praxis zeigt zwar, dass alleine die Zeitspanne zwischen Recherche, Entscheidung und Ankunft an der Tankstelle genügt, dass sich der erwartete Preisunterschied wieder verändert haben kann. Dennoch ist der Preisvergleich ein sinnvolles Werkzeug für die effektive Senkung der Kraftstoffkosten.

Tankstrategien und ihre Auswirkungen

a) Teilbefüllung des Tanks

Einige Autofahrer nutzen die Strategie der Teilbefüllung des Tanks, um Kosteneinsparungen zu erzielen. Diese Taktik verzichtet auf das Volltanken zu Gunsten kleinerer Mengen Kraftstoff, um bei Preisänderungen nach unten genug Platz zum Nachfüllen zu haben und bei hohen Preisen nicht unnötig viel teuren Kraftstoff zu kaufen.

Ein Vorteil der Teilbefüllungsstrategie liegt darin, flexibler auf Preisänderungen reagieren und gezielt günstigere Tankstellen nutzen zu können. Zudem kann sie dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch bewusster wahrzunehmen und somit das Fahrverhalten anzupassen, um den Verbrauch zu reduzieren.

Ist das häufigere Tanken jedoch sehr zeitaufwendig oder mit grossen Umwegen verbunden, ist sie eher nicht die optimale Wahl. Gerade bei beruflichen Vielfahrern bringt sie häufig zu viel Zeitverlust mit sich. Wer zudem unvorsichtig ist läuft Gefahr, aufgrund eines niedrigen Kraftstoffstands liegenzubleiben oder unvorteilhafte Preise in Kauf zu nehmen, weil die Tanknadel auf Reserve steht.

Tankanzeige auf Reserve
Immer Platz für günstige Tankgelegenheiten lassen

b) Vorausschauendes Tanken

Vorausschauendes Tanken steht für die Planung von Tankvorgängen, um günstige Preise oder Tankstellen gezielt zu nutzen. Die Planung beinhaltet eine zeitliche und eine regionale Komponente, die sich auf die bereits erwähnten Preisschwankungen stützt. Falls es also sinnvoll erscheint, erstellt man sich anhand von Standort, Reiseroute und Zeitpunkt vorab einen Plan für seine Tankstopps und nimmt für den Preisvergleich entsprechende Apps oder Online-Portale zu Hilfe.


Die deutsche Marktpreistransparenzstelle - Kraftstoffpreise in Echtzeit

Die Marktpreistransparenzstelle (MTS) für Kraftstoffe in Deutschland ist eine Einrichtung, die im Auftrag des Bundeskartellamtes betrieben wird. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Preise von Benzin, Diesel, Erdgas und Autogas (LPG) an deutschen Tankstellen zu erfassen und an Verbraucher, Apps und Online-Plattformen weiterzugeben. Sie soll somit für mehr Transparenz und Wettbewerb im Kraftstoffmarkt sorgen.

Die MTS ermöglicht mit ihrem Datendienst also einen schnellen und einfachen Preisvergleich von Kraftstoffen und erleichtert somit die Auswahl der günstigsten Tankstelle. Diese Preistransparenz nutzen aber auch benachbarte Tankstellen und gleichen regional mögliche Preisunterschiede in Minutenschnelle an. Es drängt sich der Verdacht auf, sie handeln nach dem Motto "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus". Damit wird die verbraucherfreundliche Grundidee der MTS konterkariert.


Vergleich von Strompreisen an öffentlichen Ladestationen und zu Hause

Öffentliche AC- und DC-Ladestationen

Öffentliche AC- und DC-Lader bieten unterschiedliche Ladeleistungen und damit verbundene Kosten. Während AC-Ladestationen, die in Städten und Gemeinden sehr verbreitet sind, eine geringere und damit langsamere Ladeleistung bis 22kW maximal bieten, sind sie in der Regel kostengünstiger als DC-Schnellladestationen, die mit höherer Ladeleistung bis zu 300kW und mehr für kurze Ladestopps sorgen. Die Installation und der Betrieb dieser Hypercharger ist teuer, was zu höheren Tarifen führt.

Tesla Model S am Supercharger
Tesla Supercharger - öffentlich meist auch für Fahrer anderer Marken

Heimische Wallbox

Eine heimische Wallbox ermöglicht das Laden eines Elektroautos zu Hause und bietet eine bequeme Alternative zu öffentlichen Ladepunkten. Der Strompreis für das Laden an der heimischen Stromtankstelle hängt vom Haushaltsstromtarif ab und ist meist günstiger als an öffentlichen Ladestationen. Trotz der Anschaffungs- und Installationskosten einer Wallbox ist dies unbestritten die bequemste, sinnvollste und günstigste Variante, das e-Auto zu laden.

Ladekostenoptimierung - die preisgünstigste Strategie

Um die Ladekosten für Elektroautos zu minimieren, sollten Autofahrer verschiedene Faktoren berücksichtigen:

  • Vergleich von Tarifen und Gebühren an öffentlichen Ladestationen
    Überraschenderweise ist der Tarif an ein und derselben Ladesäule nicht über jede Ladekarte oder -App gleich. Insofern lohnt es sich, bei mehreren Ladeanbieter (wie zB mobility+, maigau, Shell Recharge, Elli u.v.a.) angemeldet zu sein und vor der Ladung den günstigsten auszuwählen.

    Als Vielfahrer kann sich auch ein kWh-Kontingent zum Festpreis lohnen oder ein Ladetarif mit einer monatlichen Grundgebühr, aber geringeren kWh-Kosten.
  • Nutzung eines Nachtstrom- oder eines flexiblen Tarifs am Heimanschluss
    Nachtstromtarife bieten oft günstigere Preise als der reguläre Stromtarif und ermöglichen somit kostengünstigeres Laden während der Nachstunden. Auch flexible Stromtarife können eine gute Option sein, wenn das Auto die meiste Zeit zuhause geparkt ist. Softwarebasiert kann man gezielt die Zeiten für den Ladevorgang nutzen, in denen die Preise an der Srompreisbörse sehr gering sind.
  • Kostenfreie oder subventionierte Ladeangebote
    Einzelhändler, Baumärkte, manche Kommunen oder Energieversorger bieten kostenfreie oder subventionierte Lademöglichkeiten für Elektroautos an. Auch das führt zur Optimierung der Ladekosten
Geld schiesst aus Zapfpistole
So in etwa fühlen sich Tankvorgänge an…

Zusammenfassung: unsere Checkliste zur Tank- und Ladeoptimierung

  • Nutzung von Preisvergleichsdiensten und -Apps, um aktuelle Preise zu ermitteln
  • Bevorzugung von günstigeren Wochentagen (Dienstag und Mittwoch) und Uhrzeiten (18-22 Uhr) für das Tanken
  • Teilbefüllungsstrategie - im Tank immer genug Platz lassen, um kurzfristig billig Nachtanken zu können
  • Vorausschauendes Tanken - zeitliche und regionale Vorabplanung der Tankvorgänge
  • Anschaffung einer heimischen Wallbox
  • Preisvergleich der Anbieter bei öffentlichen Ladevorgängen
  • Ausnutzung von Nachtstromtarifen für kostengünstigeres Laden zu Hause
  • Inanspruchnahme kostenfreier oder subventionierter Lademöglichkeiten, wenn verfügbar

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