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Autokosten gecheckt: Schweizer E-Vignette, Raststätten-Snacks, Dienstwagensteuer und Kleinwagenpreise

25.07.2023

Mehrere Themen erhitzen aktuell die Nachrichten-Atmosphäre für Autofahrer. Leider müssen wir "steigende Autokosten, die 336ste" anstimmen, aber nichts wird so heiss gegessen, wie es auf den Teller kommt.

Autokosten - wir rechnen nach

Für alle Schweiz-Urlauber und Transit-Reisende: endlich kommt die digitale Maut

Ab dem 1. August 2023 führt die Schweiz die E-Vignette für Autobahnen und Nationalstraßen ein. Die elektronische Version bietet Autofahrern Vorteile wie keine Suche nach Verkaufsstellen und keine langen Wartezeiten an Grenzübergängen. Auch hat man kein Problem nach dem Austausch der Windschutzscheibe.

Zunächst kann die E-Vignette nur über das Web-Portal des Schweizer Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit bezogen werden, wobei keine persönlichen Daten, lediglich Angaben zur Fahrzeugkategorie, Zulassungsland und Kfz-Kennzeichen erforderlich sind.

Trotz der Einführung der E-Vignette wird die traditionelle Klebevignette nicht ersetzt; beide existieren weiterhin parallel, sind zum Preis von 40 Schweizer Franken erhältlich und gelten ein Jahr lang. Die Klebeversion bleibt beim ADAC verfügbar, und ihre Produktion wird erst eingestellt, wenn ihr Verkaufsanteil unter zehn Prozent fällt.

Ein Cappuccino 8,18€! Wucherpreise bei Tank& Rast an deutschen Autobahnen

Nicht nur für Sprit fliesst reichlich Geld an deutschen Raststätten

Die Autobahn-Raststätten in Deutschland sind für ihre hohen Preise bekannt, wofür laut Kritikern hauptsächlich der Monopolist Tank & Rast verantwortlich ist. Eine Untersuchung des Automobilclubs Mobil in Deutschland hat die Preise verschiedener Waren an zehn Autobahnraststätten und zehn Autohöfen verglichen. Ergebnis: Tank&Rast zeigt ein nochmal um 20% höheres Preisniveau über den bereits sehr teuren Autohöfen. Kaum zu glauben ist, was für einen Cappuccino bei der teuersten Tank&Rast hinzublättern ist: 8,18€ schrammen schon stark an den guten Sitten vorbei.

Trotz dieses Wucher-Niveaus für Snacks und Kraftstoffe ist die finanzielle Situation von Tank & Rast prekär, mit einem Verlust von 315 Millionen Euro im Jahr 2021. Der Konzern rechtfertigt die Preise durch die langen Öffnungszeiten und behauptet, dass viele der Raststätten von Pächtern und Franchisenehmern betrieben werden, die diese selbst festlegen. Mit diesen Rechtfertigungen wollen sich der Bundesverband der Verbraucherzentralen und auch der ADAC nicht zufrieden geben, sie haben das Preisniveau kritisiert. Der Raststättenbetreiber steht zudem vor finanziellen Herausforderungen, da hohe Zinsen aufgrund von beträchtlichen Schulden anfallen und ein Gerichtsverfahren gegen Tesla und Fastned ansteht, weil der Betrieb von Ladesäulen an Rasthöfen ohne vorherige Ausschreibung erfolgte.

Kippen SPD und Grüne die bisherige 1% Dienstwagenregel für Verbrenner-Fahrzeuge?

Scharf rechnen muss man bei der Dienstwagenbesteuerung

Die Bundesregierung diskutiert neue Anreize, um den Umstieg auf Elektroautos zu fördern, wobei die derzeitige Dienstwagenregelung im Blickpunkt steht. Michael Schrodi, der finanzpolitische Sprecher der SPD, schlägt eine Änderung der aktuellen 1-Prozent-Regelung vor. Nach seiner Anregung würde für Verbrennerfahrzeuge 1,2 Prozent des Neuwagen-Listenpreises monatlich versteuert werden, während für Elektroautos die Steuer je nach Listenpreis weiterhin zwischen 0,25 und 0,5 Prozent liegen.

Die Grünen denken ebenfalls über eine ähnliche Umstrukturierung nach, wobei sie die Besteuerung an den CO₂-Ausstoß koppeln möchten. Die FDP lehnt solche Pläne jedoch ab und betont, dass solche Änderungen im aktuellen Koalitionsvertrag nicht vorgesehen sind. Für eine Gesetzesänderung stehen die Vorzeichen also schlecht, was für Unternehmen mit Verbrenner-Fuhrpark eine gute Nachricht ist.

Kleinwagen-Krise: kaum noch Neuwagen für unter 15.000 Euro

In Deutschland ist die Auswahl an günstigen Kleinwagen stark geschrumpft. Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) gibt es aktuell nur vier Modelle, die unter 15.000 Euro kosten. Von diesen vier sind der Dacia Sandero, der ab 11.300 Euro verfügbar ist, sowie der Fiat Panda und der Citroën C3, die eine Kaufempfehlung des ADAC erhalten haben. Der Mitsubishi Space Star und der Fiat Panda Hybrid werden hingegen wegen "spärlicher Ausstattung" und mangelhafter Sicherheitssysteme kritisiert. Alle diese Kleinwagen haben in den letzten Monaten deutliche Preisanstiege erlebt, wobei der Sandero seit 2019 um 62 Prozent teurer wurde.

Die Daten des ADAC offenbaren eine branchenweite Krise unter den deutschen Autoherstellern. Ein Großteil der Branche verzeichnet einen Rückgang der Auftragseingänge um 30 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders bei E-Autos geraten deutsche Hersteller gegenüber neuen chinesischen Konkurrenten wie BYD und Ora sowie Marktführern wie Tesla ins Hintertreffen. Während kein heimischer Konzern einen Kleinwagen für unter 15.000 Euro anbietet, sind die Preise für Elektrovarianten wie den Opel Corsa doppelt so hoch wie ihre Verbrenner-Pendants. Dies spiegelt den Trend der deutschen Automobilindustrie wider, sich auf margenstärkere SUVs zu konzentrieren, anstatt auf volumenstarke Kleinwagen zu setzen.


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