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Mehr Ausgaben fürs E-Auto befürchtet

08.11.2022

Einerseits höhere Kosten für Reparatur und Versicherung, andererseits seltenere Werkstattbesuche - das erwarten PKW-Halter für ihr Elektrofahrzeug, wie im DAT-Barometer zu lesen ist.

Es geht um Kostendruck und E-Kompetenz in den Werkstätten

Ein eindeutiger Vorteil der E-Autos ist der geringere Servicebedarf. Kein Ölwechsel, wesentlich längere Intervalle für die Bremsbeläge und -scheiben, kein Zahnriementausch, weder Turbolader, noch Abgasanlage und Katalysator machen Werkstattbesuche seltener nötig.

Viele Autofahrer misstrauen aber dieser Rechnung. Zwar glauben 34% tatsächlich, dass sie ihren Wagen seltener in den Servicebetrieb bringen müssen. Gleichzeitig erwarten 48% aber höhere Kosten für den Besuch. Die Vermutung liegt nahe, dass die Halter einerseits teure, elektrospezifische Werkzeuge und mangelndes Spezialwissen dafür verantwortlich machen. Aber auch die Annahme, dass der Kostendruck die Betriebe dazu zwingt, die geringere Besuchsfrequenz ausgleichen zu müssen.

Auch bei Unfallreparaturen erwarten 53% der befragten Autofahrer höhere Preise als für konventionelle Autos. Diese Annahme liegt wohl vor allem in der komplexen und teuren Batterietechnik begründet, deren Beschädigung und Austausch tatsächlich mit enormen Ausgaben verbunden sein kann.

Die Allianz Versicherung hat aus regulierten Schäden die Reparaturkosten-Unterschiede zwischen Elektroautos (inkl. Plug-in-Hybriden) und Verbrennern ermittelt. Die Kosten liegen durchschnittlich um 40% höher.

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Tatsächliche Servicekosten

Der Servicebedarf eines E-Autos ist tatsächlich bei vielen Modellen geringer als bei einem Verbrenner. Das führt am Ende auch zu günstigeren Inspektionskosten. Bei Herstellern wie VW, Seat, Skoda oder Hyundai ist von etwa 30-40% Ersparnis auszugehen.

Tesla mit minimalem Servicebedarf

Neue Tesla's sind beim Kraftstoff- wie beim Servicebedarf sehr günstig

Auf die Spitze des Serviceverzichts treibt es Tesla. Für Model 3 und Model Y sind seitens des Herstellers keine Servicearbeiten vorgeschrieben, vom Bremsflüssigkeits-Check alle 2 Jahre abgesehen. Es wird zwar eine jährliche Durchsicht empfohlen, diese ist aber nicht zwingend. Modelle bis Baujahr 2018 sind noch für einen jährlichen Service vorgesehen, seither nicht mehr.

Wenig Vertrauen in E-Kompetenz der Betriebe

Wie die Studie der DAT weiterhin zeigt, sind nur 43% der Halter von den Fähigkeiten der Werkstätten in Sachen Elektroauto überzeugt. Über die Hälfte glauben zudem, dass nur ein spezialisierter Fachbetrieb imstande sein wird, ein E-Auto reparieren zu können.

Versicherungstarife fürs Elektroauto könnten auch steigen

In Erwartung höherer Werkstattkosten und problematischer Entsorgungsmöglichkeiten sieht die Mehrheit der Fahrer teurere Versicherungstarife fürs Elektroauto auf sie zukommen.

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