Die Versicherungsbranche ist zwar an sich weder energieintensiv noch auf Rohstoffe angewiesen. Dennoch steigen die Preise für die Kfz-Versicherung im kommenden Jahr 2023 deutlich an. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Steigerung im Bereich von 10 bis 15% liegen wird.
Hohe Reparaturkosten belasten
Die Gründe für die höheren Beiträge liegen primär in den teurer gewordenen Ersatzteilkosten. Die Materialknappheit einerseits und die hohen Energiekosten für Produktion und Transport andererseits verursachten in Folge die notwendigen Preiserhöhungen. Nach den Coronajahren 2020 und 2021, die wegen geringerer Fahraktivität zahlreiche Beitragssenkungen ermöglichten, ist nun eine deutliche Verteuerung zu erkennen.
Die BaFin als oberstes Aufsichtsorgan der Versicherungswirtschaft findet klare Worte: die Versicherungen müssten vor dem Hintergrund weiter anziehender Preise "ihr Geschäft sturmfest machen". Diese Einschätzung bezieht sich besonders auf die Bereiche Unfall- und Schadenregulierung, eine Preiserhöhung sei für die finanzielle Stabilität der Gesellschaften alternativlos. Das zeigt auch die Kostensteigerung der Automobilhersteller, die Stand August '22 innerhalb eines Jahres um fast 8 Prozent erhöht wurden.
Zudem haben sich die Regulierungskosten für extreme Wetterereignisse deutlich erhöht, ein weiterer Anlass für diese Preisrunde.
Versicherungswechsler bekommen günstigere Tarife

Obwohl die Entwicklung alle Versicherungskunden gleichermaßen betreffen sollte, gewähren die Gesellschaften den Neukunden offenbar deutliche Nachlässe. Wie das Vergleichsportal Verivox ermittelt hat, steigen die 2023er Beiträge für Wechselwillige nur um 2 bis 5%. Deutlich weniger als die zu erwartenden 10 bis 15% bei Bestandskunden.
Gerade weil sich diese Entwicklung schon genau absehen lässt, sollte man jetzt die Möglichkeit zu einem Versicherungswechsel nutzen. Ein kostenloser Tarifvergleich zeigt die günstigsten Anbieter. Und schafft Klarheit über den genauen Versicherungsbeitrag, der ab dem 1. Januar 2023 bei diesem zu bezahlen sein wird. Eine Ersparnis von mehreren hundert Euro im Jahr ist dabei keine Seltenheit. Bei einem Wechsel entgeht man zudem der voraussichtlichen Preissteigerung beim bestehenden Versicherer, der über seine neuen Tarife meist erst Anfang Dezember informiert.
Was man der Preissteigerung entgegensetzen kann
Die erste und effektivste Möglichkeit ist eindeutig der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter. Aber auch für den laufenden Vertrag können nachfolgende Maßnahmen die höheren Preise ausgleichen:
- Wechseln von monatlicher auf jährliche Zahlweise
- Sicherstellen, dass die angegebene Jahresfahrleistung nicht zu hoch ist
- Erhöhung der Vollkasko-Selbstbeteiligung auf zB 1.000€
- Prüfen ob Vollkasko noch lohnt und Umstellung auf Teilkasko
Diese Änderungen können Sie dem Versicherer mitteilen, damit sie zum Jahreswechsel in Kraft treten.