Rückblick auf die Tankstellenpreise
Im ersten Halbjahr 2023 ist ein Rückgang der Preise an der Zapfsäule im Vergleich zu 2022 zu verzeichnen. Superbenzin und insbesondere Diesel waren in diesem Zeitraum deutlich günstiger als im gleichen Zeitraum 2022. Wie der ADAC ermittelte, lag der durchschnittliche Preis für Super E10 im ersten Halbjahr bei 1,774 Euro pro Liter, was 13 Cent weniger ist als im ersten Halbjahr 2022. Bei Diesel, der im Durchschnitt 1,691 Euro kostete, ist der Unterschied mit gut 22 Cent pro Liter noch höher. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Krieg in der Ukraine im ersten Halbjahr 2022 zu noch nie da gewesenen Preisspitzen führte.

Aktuelles Preisniveau
Am Sonntag 02.07.2023 kostete Superbenzin im bundesweiten Durchschnitt 1,788 Euro pro Liter und Diesel 1,602 Euro. Diese Preise sind nach Ansicht von Experten zu hoch.
Dass das Preisniveau an Autobahn-Tankstellen an Wucher grenzt, moniert der Automobilclub obendrein.
Die Diskrepanz zwischen Öl- und Spritpreisen
Obwohl sowohl der Ölpreis als auch der Dollarpreis seit Dezember gesunken sind, ist Benzin um etwa 10 Cent teurer geworden. Dies sollte eigentlich zu günstigeren Kraftstoffpreisen führen. Durch den Gewöhnungseffekt an höhere Kraftstoffpreise, begründet in der extremen Hochpreisphase aus dem Vorjahr, wird das aktuelle Preisniveau als gar nicht so teuer wahrgenommen.
Die Rolle der Mineralölkonzerne
Klar ist: Mineralölkonzerne wollen weiterhin ihre hohen Gewinnmargen einstreichen. Dies bremst den Wettbewerb, der sinkende Preise anstoßen könnte. Das "goldene Jahr 2022" hat den Mineralölfirmen und Raffinerien riesige Gewinne beschert. Und auf diese enormen Spannen wollen und werden sie nicht freiwillig verzichten. Die Verantwortlichen in diesen Unternehmen wissen aus der Vergangenheit um die geringe "Preiselastizität" der Nachfrage nach Kraftstoff. Was bedeutet, dass sich die Nachfrage nach Benzin und Diesel wenig verändert, nur weil es gerade besonders günstig oder teuer ist.
Ausblick auf die Kraftstoffpreise
Eine schnelle Änderung ist kaum in Sicht. Solange es keine starken Ausschläge am Ölmarkt gibt, ist auch an den Tankstellen keine große Bewegung zu erwarten. Im Herbst wird allerdings voraussichtlich der Abstand zwischen Diesel und Benzin wieder sinken, was typischerweise dadurch geschieht, dass Diesel wegen der steigenden Heizölnachfrage im Vergleich zu Benzin anzieht.
Spar-Tipps für Autofahrer
Für diejenigen, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, empfiehlt es sich, am Vorabend der Reise zu tanken. Dann ist der Sprit üblicherweise einige Cent pro Liter billiger als am Morgen. Und wer es irgendwie vermeiden kann, sollte auch das Tanken an Autobahnraststätten vermeiden.