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Kfz-Versicherer in der Krise – Milliardenverluste 2024, steigende Beiträge 2025: Das müssen Autofahrer jetzt wissen

12.10.2024

Die deutschen Kfz-Versicherer geraten zunehmend unter Druck. Bereits 2023 schrieben viele Gesellschaften Verluste im Kfz-Segment, und laut aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) drohen den Anbietern auch 2024 Milliardenverluste. Für Autofahrer bedeutet das: höhere Prämien, weniger Kulanz bei Tarifen – und eine anhaltende Konsolidierung am Markt.

Die Kostenkurve zeigt deutlich nach oben, Versicherer werden die Prämien erhöhen

Hintergrund: warum die Kfz-Sparte rote Zahlen schreibt

Nach Schätzungen des GDV werden die Kfz-Versicherer 2024 mit einem Versicherungsdefizit von rund 2 Milliarden Euro abschließen. Das bedeutet: Für jeden eingenommenen Euro Prämie müssen durchschnittlich 1,07 € für Schäden, Verwaltung und Vertrieb ausgegeben werden. Damit liegt die sogenannte Combined Ratio bei über 107 % – ein klarer Verlustbereich.

Die Ursachen liegen auf der Hand:

  1. Steigende Reparaturkosten: Ersatzteile, Werkstattlöhne und Materialpreise haben sich seit 2020 teils um mehr als 30 % verteuert. Moderne Fahrzeuge mit Sensorik und Fahrerassistenzsystemen machen jede Instandsetzung aufwändiger.
  2. Mehr Unfälle: Das Verkehrsaufkommen liegt 2024 wieder auf Vor-Corona-Niveau – mit steigender Schadenhäufigkeit und teureren Durchschnittsschäden.
  3. Höhere Kosten in Teil- und Vollkasko: Extreme Wetterereignisse, Hagel- und Sturmschäden, aber auch Brand- und Batterieschäden bei E-Autos treiben die Gesamtschadensumme zusätzlich nach oben.

Folgen für Autofahrer

Für Verbraucher zeigen sich die Folgen deutlich in der Jahresabrechnung: 2024 wurden zahlreiche Verträge angepasst oder verteuert. Besonders betroffen sind Fahrzeugmodelle mit ungünstiger Schadenstatistik oder in höheren Regionalklassen. Selbst bei stabilem Schadenverlauf erhielten viele Kunden Beitragserhöhungen zwischen 5 % und 15 %.

Hinzu kommt, dass einige Versicherer gezielt unrentable Verträge kündigen oder den Selbstbehalt erhöhen, um Verluste zu begrenzen. Andere Anbieter ziehen sich aus dem direkten Neugeschäft zurück oder bündeln Tarife stärker – was die Auswahl für Verbraucher langfristig einschränken könnte.

Marktentwicklung und Ausblick 2025

Nach Einschätzung von Branchenexperten wird sich der Druck auf die Kfz-Versicherer auch 2025 fortsetzen. Zwar dürften steigende Kapitalerträge (durch höhere Zinsen) die Ergebnisse etwas stabilisieren, doch die Schadenseite bleibt belastet. Insbesondere bei E-Autos rechnen Experten mit weiterhin hohen Reparaturkosten und teuren Ersatzteilen.

Für Autofahrer gilt daher: Der jährliche Versicherungsvergleich wird wichtiger denn je. Viele neue Direktversicherer und Onlineanbieter nutzen dynamische Preismodelle und Bonusprogramme (z. B. Telematik), um Kundinnen und Kunden mit sicherem Fahrstil zu belohnen. Wer seinen Tarif regelmäßig überprüft und bei Preisanstieg das Sonderkündigungsrecht nutzt, kann mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.

Ein nachhaltiger Preisdruck auf den gesamten Markt bleibt dennoch wahrscheinlich – zumindest bis sich die Schadensentwicklung und Teilepreise ab 2026 wieder normalisieren.

Quelle: GDV, Verivox, Handelsblatt

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