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Gebrauchtwagenmarkt 2024 im Wandel – Preisrückgänge, Ursachen und Chancen für Käufer

27.11.2024

Nach Jahren ungewöhnlich hoher Preise hat sich der deutsche Gebrauchtwagenmarkt 2024 deutlich beruhigt. Während die Nachfrage nach Neuwagen weiter unter Lieferengpässen und hohen Finanzierungskosten litt, fiel der Durchschnittspreis gebrauchter Fahrzeuge erstmals seit 2020 spürbar. Für viele Käufer eröffnet sich damit wieder die Chance, zu realistischeren Konditionen ein Auto zu erwerben – wenngleich die Preisentwicklung stark vom Fahrzeugtyp und der Antriebsart abhängt.

Gebrauchtwagenmarkt 2024: sinkende Preise, aber differenzierte Entwicklung

Preisrückgang nach Rekordjahren

Die Marktanalysen großer Online-Plattformen wie mobile.de und Autoscout24 zeigen: Der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis sank 2024 um rund 6 bis 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride, deren Werte nach dem Auslaufen der staatlichen E-Auto-Förderung und wegen hoher Neupreise deutlich nachgaben. Gleichzeitig stabilisierten sich Benzin- und Dieselfahrzeuge, die aufgrund ihrer Alltagstauglichkeit und der vertrauten Technik weiterhin stark nachgefragt bleiben.

Ein Beispiel: Kompakte Benziner wie der VW Polo oder Opel Corsa liegen preislich wieder auf dem Niveau von 2021 – während Elektro-Modelle wie der Renault Zoe oder Dacia Spring im Jahresverlauf teils Preisabschläge von bis zu 20 Prozent verzeichneten. Besonders Leasingrückläufer und junge Gebrauchte drängen seit Mitte 2024 verstärkt auf den Markt und erhöhen das Angebot.

Hintergründe: Zinsen, Angebot & Nachfrage

Der Preisrückgang hat mehrere Ursachen:

  1. Höhere Finanzierungskosten: Mit gestiegenen Kreditzinsen können sich viele Käufer teure Fahrzeuge nicht mehr leisten – das drückt die Nachfrage im oberen Segment.
  2. Mehr Angebot durch Rückläufer: Nach Lieferverzögerungen der Vorjahre kamen 2024 erstmals wieder viele Leasing- und Flottenfahrzeuge auf den Markt.
  3. Elektroauto-Korrektur: Der Wegfall der Umweltprämie und Unsicherheit bei Batteriealterung und Reichweite lassen Gebrauchtpreise für E-Fahrzeuge sinken.
  4. Stabile Nachfrage nach Verbrennern: Angesichts offener politischer Diskussionen über das Verbrenner-Aus sichern sich viele Käufer bewährte Technik – vor allem Kleinwagen und Diesel für Langstrecken.

Ausblick: Wie es 2025 weitergeht

Für 2025 erwarten Marktbeobachter eine weitere Konsolidierung des Gebrauchtwagenmarkts. Preislich dürfte sich das Niveau einpendeln – ein erneuter Rückgang ist nur in einzelnen Segmenten wahrscheinlich. Besonders Elektroautos der ersten Generation könnten weiter an Wert verlieren, während effiziente Benziner und Diesel durch begrenzte Neuwagenverfügbarkeit stabil bleiben.

Für Käufer ergeben sich damit Chancen: Wer jetzt auf der Suche ist, findet wieder größere Auswahl und verhandlungsfähige Preise. Auch die Finanzierung könnte im Verlauf von 2025 wieder etwas günstiger werden, sollte die Zinspolitik der EZB moderater ausfallen.

Autofahrer, die verkaufen möchten, sollten den Markt jedoch genau beobachten – insbesondere E-Auto-Besitzer, bei denen der richtige Verkaufszeitpunkt entscheidend sein kann. Plattformen mit Echtzeit-Bewertungstools helfen, den bestmöglichen Preis zu erzielen.

Quelle: mobile.de, Autoscout24, DAT, Handelsblatt

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