Für 2025 ist von spürbar höheren Kfz-Versicherungsprämien auszugehen. Bereits Ende 2024 – mit Veröffentlichung der neuen Typ- und Regionalklassen durch den GDV – zeichnete sich ab: Viele Policen werden teurer, einige bleiben stabil, wenige werden günstiger. Vergleichsportale und Versicherer meldeten deutliche Anpassungen je nach Fahrzeugtyp, Region und individueller Risikosituation. Für die im Herbst einsetzende Wechselsaison bedeutet das: aufmerksam vergleichen und aktiv optimieren.

Die aktuellen Zahlen
Auswertungen großer Vergleichsportale und Marktdaten Ende 2024 zeigen: Im Jahresschnitt lagen Neu- und Wechselprämien je nach Profil im hohen einstelligen bis zweistelligen Prozentbereich über dem Vorjahr. Betroffen sind alle Sparten – Haftpflicht, Teil- und Vollkasko – allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Mit den GDV-Einstufungen für 2025 wurden zahlreiche Modelle in höhere Typklassen eingeordnet; parallel haben sich Regionalklassen in Ballungsräumen häufig verteuert. Konkrete Auswirkungen hängen vom individuellen Tarif, Fahrerkreis, Schadenverlauf, Fahrleistung und Zahlungsweise ab. Ein systematischer Vergleich bleibt daher entscheidend – am besten mit mehreren Rechnern und über einige Tage hinweg.
Die Vorgeschichte
Während der Pandemie fuhren viele Menschen weniger – die Schadenhäufigkeit sank, Prämien stagnierten oder gingen leicht zurück. Seit 2022 hat sich der Verkehr normalisiert; Unfälle und durchschnittliche Schadenhöhen stiegen wieder. Gleichzeitig wirken langfristige Kostentreiber (Material, Energie, Löhne) in die Instandsetzung hinein. Das Ergebnis: Die 2023/2024 begonnene Verteuerung setzt sich in weiten Teilen des Marktes fort.
Ursachen des aktuellen Anstiegs
Mehrere Faktoren überlagern sich:
- Höhere Schadenhäufigkeit und -schwere: Verkehr auf Vor-Pandemie-Niveau, dazu komplexere Unfallszenarien (z. B. mehr SUV) und teurere Personenschäden.
- Reparaturkosten-Inflation: Deutlich teurere Ersatzteile, Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen, höhere Stundenverrechnungssätze in Werkstätten und Energiepreise.
- Typ- & Regionalklassen 2025: Die GDV-Statistik führte zu spürbaren Umstufungen. Modelle mit überdurchschnittlichen Schadenbilanzen steigen, Fahrzeuge mit guten Werten profitieren – je nach Baureihe sehr unterschiedlich, auch bei E-Fahrzeugen.
- Extremwetter-Schäden: Sturm- und Hagelereignisse belasten vor allem Teilkasko – regional stark schwankend.
- Rückversicherung & Kapitalmarkt: Höhere Rückversicherungskosten und Kapitalerträge beeinflussen die Zeichnungspolitik einzelner Anbieter.
Summa summarum führt die Kombination dieser Treiber zu einem insgesamt höheren Prämienniveau – mit deutlich sichtbaren Unterschieden je nach Tarifwelt und Zielgruppe.
Schwankungen ausnutzen
Tarife reagieren 2024/2025 dynamischer denn je: Tagesaktuelle Preiskorridore, saisonale Effekte und Aktionsfenster sind üblich. In der Praxis variiert der Jahresbeitrag für identische Profile teils spürbar – selbst innerhalb weniger Tage. Unser Rat: mehrfach vergleichen, mehrere Rechner nutzen (jeder bildet einen anderen Marktausschnitt ab), Angaben realistisch halten und Optimierungshebel testen:
- Jahreszahler statt monatlicher Zahlung
- realistische Jahresfahrleistung, Fahrerkreis und nächtiger Stellplatz
- Werkstattbindung und höhere Selbstbeteiligung (wenn akzeptabel)
- Telematik-Tarife für vorsichtige Fahrer
- Fahrzeugvariante prüfen (Motorisierung, Baureihe, Ausstattung) – Typklassen unterscheiden sich teils deutlich
Blick nach vorn: 2025 richtig nutzen
Für 2025 erwarten wir anhaltend hohe, aber differenzierte Prämien. Entlastung ist dort möglich, wo Typ-/Regionalklassen günstig ausfallen und Versicherer Wettbewerbspreise setzen. Für viele Halter gilt: Wechselbereitschaft lohnt – besonders rund um die Wechselsaison und bei Sonderkündigungsrecht nach Beitragserhöhung. Wichtig bleibt die Leistungsseite: Mallorca-Police, grobe Fahrlässigkeit, Neuwertentschädigung, GAP (bei Leasing), Rabattschutz & Rückstufungstabellen und E-Auto-Bausteine (Batterie/Wallbox) gezielt vergleichen – nicht nur den Preis.
Quelle: Verivox